Theater - Auftragstheater
Falsche Reden
Mein ureigenes Konzept zum Aufmischen / Aufpushen von Tagungen / Symposien /
Gewerkschaftstreffen / Betriebsversammlungen, die Gefahr laufen, in trockene
Langeweile zu münden:
Ich lasse mich vom Veranstalter unter falschem Namen / Titel auf die offizielle
Rednerliste setzen und halte dann einen Beitrag, der im Realen
beginnt,
dann jedoch mehr und mehr die Absurditäten des jeweiligen Themas aufgreift
und darin versinkt.
Das braucht einiges an Vorinformationen, Vorarbeit und vor allem mutige VeranstalterInnen.
Die Erfahrung zeigt, das nach diesem Beitrag eine intensive und heisse Debatte der TeilnehmerInnen garantiert ist.
Fair-Trade-Kampagne
Für die Eröffnung der Fair-Trade-Kampagne (Fair gehandelter Kaffee) habe ich gemeinsam mit Kollegin Karin Kettling eine zunächst verdeckte Mini-Theatergeschichte gespielt, beißend und provokant zunächst, aber dann doch mit (fürs Publikum) komischem Schluß.
Enercity
Parallel zur Umstellung des Energiekonzerns Stadtwerke Hannover AG auf
Enercity - positive Energie
war ich, zunächst mit Kollegin Karin Kettling, später allein
engagiert, um den Imagewechsel vom bürokratisch- starren Betrieb zu
einem Konzern, der positive Energie wörtlich nimmt (ja wirklich, das
gibt‘s!) in Bühnenform zu bringen.
Zunächst gab‘s Strompreis-Konkurrenz-Kabarett, danach entwickelte
ich eine Figur: einen fünfzigjährigen, eher prolligen, aber gewitzten
Stadtwerker mit Namen Manne Schneider, der sich sehr bemühen muß,
die Wandlungen innerhalb seines Betriebes zu kapieren und dann auch noch
den Auftrag bekommt, in der Öffentlichkeit für die neuen Werte
zu werben, was natürlich sehr skurril rauskommt. Anfänglich gab
es nur innerbetriebliche Vorstellungen, im Laufe der EXPO 2000 bekam Manne
aber immer weitergehende Aufgaben und ist ein etwas merkwürdiges Enercity-Original
geworden. Mittlerweile muß er sogar einmal im Monat im ehemaligen EXPO-Cafe
die Quiz-Show
Wer wird Strommillionär?
moderieren.
Das alles war natürlich nur möglich mit dem witzigen energiegeladenen
Team der Enercity-Publicity-Abteilung.
Is schon n bischen her, aber war ein riesiger Spass
Als unser Bundesumweltminister Trittin noch niedersächsischer Minister
für Europaangelegenheiten war, konnte man noch mit ihm sprechen, d.
h. er war für einen Politiker halbwegs normal. Als die niedersächsische
Vertretung in Europa-Brüssel eingeweiht werden sollte, kamen wir zusammen
auf die Idee, die mit Sicherheit langweilige Stehparty mit verstecktem
Theater
aufzumöbeln. Kollegin Dagmar Dreke als evangelische Kirchenamtsangestellte
aus Negenborn und ich als (sehr) schwuler Friseur aus Laatzen waren die
Gewinner eines fiktiven Preisausschreibens. Der Hauptgewinn war die Teilnahme
an der Einweihungsparty.
Wir also im falschen Moment vor der richtigen Kamera, immer sehr laut
und unbedarft, spalteten die Party in zwei Lager: die, die was checkten
und es lustig fanden, waren die ganze Zeit in unserer Nähe und hatten
viel Spaß, die anderen, wie z.B. der dicke olle Landwirtschaftsminister
Funke, fühlte sich beim Biersaufen gestört und brachte doch tatsächlich
den Satz: Das die hier doch tatsächlich solche Schwulen reinlassen.
Viele andere Polit-Schranzen waren auch sehr irritiert. Gut, ich hab zum
Schluß zuviel Champagner getrunken (natürlich nur vom feinsten, wie
immer bei Politikers) aber, Himmel, was haben wir gelacht. Hillu Schröder
z.B. fragte dauernd ihre Bodyguards, ob es nicht gefährlich sei, sich
mit uns zu fotografieren. Wunderbar.